top of page
Post: About

Der Unterschied zwischen Sex Therapie and Sex Coaching

  • Autorenbild: Post
    Post
  • 28. März 2023
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Einige der Dinge, die ich immer wieder gefragt werde, wenn Leute von meiner spannenden Arbeit als Sexcoach erfahren: "Welche Klienten siehst du?" "Wie kannst du ihnen helfen und mit welchen Problemen kommen sie zu dir?" "Begleitest du sie bei ihren sexuellen Aktivitäten oder ... *errötet* ziehst du dich aus?" (Spoiler: Nein, ich arbeite gespächsbasiert und sowohl meine Klient:innen als auch ich bleiben vollständig bekleidet.) „Ich habe von Sexualtherapie gehört. Bist du also Sexualtherapeut? Was ist der Unterschied zwischen einem Sexcoach und einem Sextherapeuten?“ Dieser Blogbeitrag befasst sich mit dem Unterschied zwischen Sexcoaching und Sextherapie.


ree
ree
ree


Als klinische Sexologin helfe ich Klient*innen ihr sexuelles Ziel zu erreichen oder ihr sexuelles Problem aus zu lösen. Ich entwickle mit ihnen Strategien. Ich bin sowohl ihre Cheerleaderin als auch ihr Coach und die Biolehrerin, die sie sich im Aufklärungsunterricht gewünscht hätten. Das bedeutet für mich aber auch, nur mit „gesunden“ und damit coachbaren Klienten zu arbeiten. Ein Sexcoach passt NICHT zu dir, wenn du zum Beispiel ein Trauma oder Missbrauch erlebt hast und noch nicht mit einer Therapie an diesen Themen gearbeitet hast (vgl. PostTraumatische Belastungsstörung), oder wenn du aktuell unter Depressionen, Burnout, Angststörung, Sucht oder anderen psychischen Problemen leidest, die du noch nicht in einer Therapie bearbeiten konntest. Sexcoaches stellen keine Diagnosen und sind nicht darin geschult, psychische Probleme zu behandeln oder Medikamente zu verschreiben. Dafür sind wir nicht ausgebildet.


Solltest du vermuten, dass eine solche Diagnose bei dir vorliegen könnte, nimm dir bitte die Zeit, bevor du das Sexcoaching startest, um die Unterstützung zu erhalten, die du benötigst. (Wenn du in Deutschland bist, empfehle ich 116117.de, um schnellstmöglich einen qualifizierten Therapeuten in deiner Nähe zu finden.)

Sexcoaching ist das Richtige für dich, wenn du zum Beispiel mehr Freude am Sex finden möchten, mit Libido- oder Orgasmusproblemen zu kämpfen hast, Schuld- und Schamgefühle ablegen oder die Fähigkeit verbessern möchtest, deine sexuellen Wünsche und Bedürfnisse mit Partner:innen zu kommunizieren. Ich sehe z.B. oft Paare, die die Lust am Sex verloren haben und wieder ein gemeinsames Sexleben aufbauen möchten. Und ich sehe viele Menschen mit Vulva, die noch keine Orgasmen erleben können - oder sie nur erleben wenn sie alleine spielen, aber nicht sobald eine Partnerperson dabei ist. Denn ich bin spezialisiert auf Libido- und Orgasmusprobleme und die Arbeit mit Paaren und Menschen mit Vulva (Frauen). Wie Ärtzinnen auch, haben andere Sexcoaches oft auch andere Schwerpunkte oder arbeiten mit anderen Geschlechtern. Sexcoaches können dich durch sexuelle Blockaden führen, und helfen, Wege zu finden, sie zu beseitigen.



Lea Holzfurtner, Klinische Sexologin.

Bitte beachte: Ich bin weder Medizinerin noch Therapeutin, obwohl ich einen Bachelor in Psychologie habe und ein Aufbaustudium in Sexologie. Ich bin in menschlicher Sexualität ausgebildet und bin Experte für die Lösung sexueller Probleme. Ich bin ein Strategin im Herzen und gern Cheerleader an der Seite meiner Klient:innen. Du bist Experte im Du Sein und so würden wir im Gegensatz zu einer Therapie oder einem Beratungsgespräch mit deiner Ärztin auf Augenhöhe arbeiten. Es ist wichtig, dass du dir sowohl der Einschränkungen als auch der Möglichkeiten bewusst bist, die mein Hintergrund mit sich bringt, wenn du einen Partner auswählst, der dich auf deinem individuellen Weg unterstützt.



Ich muss allerdings zugeben, dass die Grenzen von Zeit zu Zeit verschwommen sein können. Einige Fälle fallen ganz klar in die Kategorie „Therapiebedarf“ vs. „Coachingbedarf“, andere sind weniger geradlinig. Wende dich gerne an mich oder die Therapeutin deiner Wahl, um zu besprechen, welche Art von Unterstützung dir am besten helfen kann.


Was passiert im wirklichen Leben? Sowohl Therapeutinnen als auch Ärztinnen und Coaches verweisen auf vertraute Kolleginnen. Dies bedeutet, dass sowohl eine Therapeutin, die möglicherweise nicht mit genug Aspekten der menschlichen Sexualität vertraut ist, oder sich nicht damit wohl fühlt, diese Themen zu besprechen, aber auch ein Coach, der bei seinen Klient*innen möglicherweise einen Bedarf an klassischer Therapie sieht, dir als Klient*in diese Einschätzung mitteilen wird. Sie zeigen ihre Grenzen transparent auf und haben im besten Fall ein Kolleg*in der entsprechenden Fachrichtung zur Hand, an die sie Klient:innen verweisen können. Sowohl Coaches als auch Therapeutinnen sind bestrebt, bestmöglich zu helfen. Und manchmal gehört es dazu, keine neue Klientenbeziehung zu beginnen, sondern an eine besser geeignete Expertin zu verweisen.



´


Was sagen KOLs (Key Opinion Leaders), jene Experten, die sich jahrzehntelang auf dem Gebiet der Sexualwissenschaft und des Sexcoachings oder der Sexualtherapie bewegt haben, zum Unterschied zwischen Sexcoaching und Sextherapie? Lass uns mit Dr. Patty Britton beginnen, eine Pioneerin diese Felds. In ihrem Buch „The Art of Sex Coaching: Expanding your Practice (2005)“ erklärt sie, dass Sexcoaching (vs. Therapie) auf die Gegenwart ausgerichtet ist und auf die Zukunft hinarbeitet, indem der Coach herausfindet, „wie der Klient es morgen besser machen kann“. Ein Sexualtherapeut würde „in der Vergangenheit beginnen, um herauszufinden, warum ein Klient sexuelle Hürden hat“. Dr. Patti skizziert weiter, dass der Coaching-Ansatz „klientenzentriert“ und „dynamisch“ ist, da der Coach „aktive Vorschläge machen und Ratschläge geben" kann. Coaching ist „nicht hierarchisch“ und „empowerment-fokussiert“.


Sandra Leiblum brachte weiter zum Ausdruck, dass Sexualcoaching auf den Methoden einer effektiven Sexualtherapie und individueller Sexualaufklärung aufbaut. Während die Therapie aber die Vergangenheit eines Klienten oder einer Klientin untersucht, um zu helfen, mit der Gegenwart fertig zu werden, konzentriert sich Coaching darauf, auf der Gegenwart aufzubauen und eine starke Zukunft zu schaffen. Ein Coach kann Klient*innen helfen, sich der Motivationen und Hürden bewusst zu werden, und dabei anleiten, Veränderungen in der Herangehensweise an Probleme und Ziele vorzunehmen. Coaches identifizieren, wo Klient*innen gerade stehen, und fragen: „Wohin sollen wir als nächstes gehen?". Das besondere an Sexcoaches? Sie gehen nicht davon aus, dass alle Ressourcen schon bei den Klient*innen liegen, sondern teilen explizit ihr Wissen über Sexualität und Sex. Der Aufklärungsunterricht, der uns allen gefehlt hat um die Wissenlücken zu schließen, die dein aktuelles Problem benötigt.



Aber: Sexcoach ist kein geschützer Beruf

Während der Zugang zu geschützten Berufen staatlich geregelt ist, ist Coaching und damit auch Sexcoaching noch kein geschützter Beruf. In Deutschland braucht man eine dreijährige Ausbildung, um Bäcker oder Friseur zu werden, und noch mehrere Jahre, um Rechtsanwalt, Lehrer oder Buchhalter zu werden. Aber man braucht buchstäblich keinen Ausbildungsnachweis, um als Coach zu arbeiten. Wenn du wolltest, könntest du dich heute noch Sexcoach nennen. Zertifizierte Fachleute auf dem Gebiet der klinischen Sexologie werden jedoch in der Regel von Organisationen AASECT oder WASC anerkannt (in den USA wo dieser Beruf seinen Ursprung hat). Die DGFS ist in Deutschland eine gute Anlaufstelle; aber zentrale Regulierung fehlt. Aktuell muss du selbst entscheiden, welche Qualifikation du von deinem Coach erwartest: Reicht ein Wochenendseminar? Ich persönlich wünsche mir staatliche Regulierung im Bereich SexCoaching, um Klient*innen bei der Suche nach einem vertrauenswürdigen und qualifizierten Coach zu unterstützen.


Warum? Auf Grund fehlender Regulierung gibt es sehr große Unterschiede in der Arbeitsweise von Sexcoaches. Daher fehlt es nicht nur an Studienergebnissen zur Wirksamkeit von Sexcoaching, sondern es ist auch schwer, einen passenden Sexcoach zu finden. Manche arbeiten wie ich gesprächsbasiert, bekleidet und ohne Körperkontakt, andere bieten Körperarbeit und Berührung an. Manche beraten ausschließlich aus der Sicht ihrer eigenen Erfahrungen beim Sex. Andere stützen sich, wie ich, auf das was wir aus den letzten 70 Jahren Sexualforschung und der klinsichen Praxis über sexuelle Dysfunktion gelernt haben. Sie ziehen also Werkzeuge und Übungen in ihre Arbeit mit dir ein, die auf dem bauen, was wir über Sex und Lust wissen. (-> Weiter unten findest du Erfahrungsberichte meiner Klient*innen und eine Podcast Folge zum anhören, in der ich meinen Ansatz ausführlich erkläre.)

Meiner persönlichen Meinung nach sind für klinisch gesunde Klient*innen sowohl Sexcoaching als auch Sexualtherapie im Wesentlichen zwei Ansätze oder Werkzeuge, aus denen man je nach bevorzugtem Arbeitsstil wählen kann.


Du bist noch unsicher ob Sexcoaching oder -therapie bessere für dich passt?


Hattest du in deinem Berufsleben bereits die Unterstützung von einen Business Coach und damit Zugang zu gut funktionierenden Short-Cuts und der entlastenden Wirkung deine Hürden gemeinsam mit einer Expertin zu meistern? Würdest du den gleichen Ansatz für dein Sexleben in Betracht ziehen? Warum sollte Coaching, das im Berufsleben so unglaublich weit verbreitet und als fantastischer Weg akzeptiert ist, nicht auch in anderen Lebensbereichen denselben Mustern folgen? Wie gehst du in deinem Berufsleben an Problemlösungen heran? Bist du ein lösungsorientierter Go-Getter, der darauf aus ist, voll durchzustarten? Jemand, der schnell den Status quo und eventuelle Hürden einschätzen kann? Nutzt du gerne Erkenntnisse aus früheren (Miss-) Erfolgen (sowohl deine eigenen als auch die deiner Kollegen), um einen gut durchdachten Aktionsplan auf den Weg zu bringen? Dann ist Sexcoaching vielleicht auch dein bevorzugtes Werkzeug.



Zum Weiterlesen/Hören:


  • Eine Kurzzusammenfassung mit Links zu akademischer Forschung und bisheringen Studienergebnissen zum Erfolg von Coaching The ROI of Coaching in 2021 von Luiza Zhou






Was Klient*innen über Sexcoaching berichten


Drei meiner Klient*innen wurden von der Zeitschrift Stern interviewed um ihre Erfahrung mit der "Methode" Sexcoaching zu beschreiben.



ree
ree

"Das Sexcoaching hat mich zur Selbstreflexion gebracht. Ich habe verstanden, dass ich oft am "Performen" bin. Ich denke zu viel darüber nach, wie ich auf meinen Partner wirke, ziehe meinen Bauch ein, versuche sexy zu sein und verliere dabei aus dem Blick, was ich wirklich empfinde. Ich weiß, dass das nicht nur ein persönliches, sondern ein gesellschaftliches Thema ist. Sexualität ist einfach noch stark Männer-zentriert. Viele Frauen kennen das Gefühl, dass sich alles um den Orgasmus dreht und darum, dem Mann zu gefallen. Das Coaching hat mir dabei geholfen, mehr Wert auf meine eigenen Wünsche zu legen und sie auch zu kommunizieren."



ree

"Meine Frau und ich sind beide berufstätig und haben einen kleinen Sohn. Wir waren so beschäftigt, dass Sex hintenübergefallen ist. Gerade für meine Frau war Sex kein Thema mehr. Ich hatte Sorge, dass wir irgendwann eines dieser Paare sind, die gar keinen Sex mehr haben. Das hätte ich furchtbar gefunden. Gleichzeitig wollte ich sie aber auch nicht unter Druck setzen. Man kommt weg von diesem starren penetrativen Sex – rein, raus und fertig. Wir haben viel über Hilfsmittel und Möglichkeiten gelernt, über Tutorials und Studien. Es gibt irre viel Zeug, das man als Durchschnittsbürger gar nicht kennt und viel Flexibilität ins Sexleben bringt."



ree

"Noch vor einem Jahr war ich super verklemmt. Ich hatte die uralte Vorstellung, dass der Mann Sex initiieren muss. Die Frau darf keine Lust empfinden – und sie schon gar nicht offen zeigen. Wenn ich Lust hatte, habe ich mich wie eine Schlampe gefühlt. Ich habe Sex eher als eine Pflicht angesehen. Richtig Spaß hatte ich nicht. Überspitzt gesagt, war ich froh, wenn er mich nicht angefasst hat. Früher habe ich mich nie getraut, zu sagen, was mir im Bett gefällt und was mich stört. Ich dachte: Oh Gott, was denkt er von mir, wenn ich ihm erzähle, dass ich Analsex toll finde, dass ich es mag, devot zu sein. Das Coaching hat mich sexuell befreit. Aber es war ein Prozess. Ich musste mich erst selbst kennenlernen."





In meinem Podcast Berlin Intim sexcoache ich live im Studio und du kannst zuhören, was beim Sexcoaching passiert


Tipp: In Folge 0 beschreibe ich ausführlich wie mein Sexcoaching aussieht und für wen es geeignet ist. Hör mal rein!






In RTL+ Format Stranger Sins sexcoache ich 8 Paare


Auch hier kannst du dir ansehen, wie Sexcoaching bei Lustproblemen, Orgasmusproblemen oder Kommunikationsproblemen hilft!


ree


Bereit, loszulegen?



 
 
Post: Blog2_Post
Post: Services
bottom of page